Die On-Tour-Geher stellen sich vor: Diesmal Elke und Jakob

Ich lebte bis zum 8. Lebensjahr auf dem Land direkt neben einem Bauernhof, so dass Tiere, wie Enten, Hühner und Gänse, aber auch Ziegen, Schweine und Kühe zu meinem Alltag gehörten. Am liebsten hatte ich jedoch „Barry“, einen Schäferhund, der den Hof bewachte. Der erste eigene Hund war „Mohrle“, eine Pudelmischung – schwanger im Wald ausgesetzt und an einem Baum festgebunden. Spaziergänger fanden sie und meine Eltern gaben der schon älteren Hündin ein neues Zuhause. Nach deren Tod folgte eine total verzogene Dachsbracke, die ständig in meinen Puppenwagen wollte und sich im Odel wälzte. Trotzdem liebte ich „Bürschel“ abgöttisch – so war die Trennung, als meine Eltern aus beruflichen Gründen in die Stadt zogen, schrecklich, auch wenn „Bürschel“ es bei meinen Großeltern gut hatte. Die nächsten Jahre waren hundelos. Erst als meine Eltern ins Ausland gingen, kamen wieder Tiere ins Haus: Katzen, Hunde, Pferde, Esel, Perlhühner, Affen – für mich waren die Ferien, die ich in Uganda, Sierra Leone und Nigeria verbrachte, das Paradies auf Erden. Während der Schul- und Studienzeit lebte ich jedoch ohne Tiere bei meiner Großmutter und ich schwor mir, sobald ich einmal einen festen Wohnsitz hätte und nicht mehr an den Wochenenden hin- und herpendeln müsste, dann käme wieder ein Hund ins Haus. Und so war es auch: Zur Hochzeit bekam ich „Zorro“, einen reinrassigen Cockerspaniel, zwölf Wochen, Farbe blauschimmel und sooo süß. Er war die Hundeliebe meines Lebens. Zwölf Jahre später wurde er – ohne jegliche gesundheitliche Beeinträchtigungen – von einem Lastwagen überfahren und war sofort tot. Heute noch bereue ich, dass ich dem alten Fresssack das halbe Schnitzel nicht gegeben habe, das er vorher so begehrlich angewimmert hatte. Ich trauerte sehr und erst fünf Jahre später kam „Othello“ ins Haus, ein Dackel-Jagdhund-Mix, den wir als Welpen von einem Bauernhof geholt hatten. Eigentlich gehörte er meinem Sohn, aber wie Hunde so sind: Sein Lieblingszimmer wurde die Küche, denn die Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen.

Dann starb mein Mann und mein Sohn ging ins Studium. „Othello“ und ich „trösteten“ uns gegenseitig. Ich trauerte um meinen Mann, der Hund vermisste sein Herrchen. Etwa ein Jahr später starb „Othello“ in meinen Armen, wohl an Herzversagen. Alle Bemühungen der Tierärztin waren erfolglos geblieben. Jetzt war ich ganz allein und obwohl ich nicht zu Depressionen neige, wäre ich „eingegangen wie eine Primel“. Ich wollte wieder einen Hund und so kam „Jakob“, ursprünglich „Jack“, ins Haus. Ich holte ihn aus dem Weidener Tierheim, er war etwa dreieinhalb Jahre alt und gut erzogen. Allerdings hatte er eine „Macke“: Rüden mochte er absolut nicht und deshalb besuchen wir seit 2009 die Hundeschule in Immenreuth. Wir gehören zur „Erlebnisgruppe“ und ich habe manchmal den Eindruck, dass ich die willigere Schülerin bin als „Jakob“, der immer wieder deutlich zeigt, dass Schule „nicht sein Ding“ ist, aber immerhin muss ich ihn mittlerweile am Hundeplatz nicht mehr aus dem Auto zerren und wenn wir in der Gruppe unterwegs sind und er trifft auf eine hübsche Hundedame, egal ob alt oder jung, ob groß oder klein, ob blond oder braun, dann ist alles in Ordnung und er lässt stoisch die Übungen über sich ergehen. Selbst mit kastrierten Rüden bandelt er an und die Spaziergänge am Dienstag mit den on-Tour-Gehern machen uns beiden großen Spaß.

Wir sind froh, dass es die Hundeschule gibt, sie bringt viel Abwechslung in unseren Alltag und wir wünschen dem gesamten Team alle Gute und weiterhin viel Erfolg.